Ich sehe was, was Du nicht siehst!
Produkte entwickeln, die Nutzer:innen begeistern und top bewertet werden – wer will das nicht? Anforderungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch Anforderungen können noch mehr als die bloße Beschreibung von Features und Funktionen. Lernen Sie die 3 Sichtweisen von enbl.it kennen.
Ganz gleich, ob es sich um eine App oder um eine interne Anwendung eines Unternehmens handelt: Produkte entwickeln, die Nutzer:innen begeistern und top bewertet werden – ja, bitte!
Theorie und Praxis gehen hier, wie so oft, nicht wirklich Hand in Hand. Jede:r von uns hat sich doch schon bei der Nutzung einer App gefragt, warum sich der Weg zum Ziel so kompliziert gestaltet, oder bestimmte Funktionen erst gar nicht vorhanden sind. Hier wurde ganz klassisch am Bedarf vorbei entwickelt.
Anforderungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie beschreiben das Produkt und geben den Funktionsumfang vor. Je präziser die Anforderungen beschrieben sind, desto besser können auch die Entwicklungsteams Lösungen für die daraus resultierenden Herausforderungen entwickeln.
Das Verblüffende daran: die Anforderungen sollen dabei eben nicht die Lösungen beschreiben! Hier lohnt es sich, genauer hin zu schauen!
Die 3 Sichtweisen von enbl.it
Häufig beginnen Diskussionen über Anforderungen aus der Sicht des Produktes – beispielsweise welche Funktionen soll das Produkt haben, in welchem Umfang usw. Dies hat zur Folge, dass sehr schnell über technische Möglichkeiten gesprochen wird. Dieser eher eindimensionale Sichtweise schränkt den potenziellen Lösungsraum deutlich ein und die Chance, zwei weitere Sichtweisen auf das Produkt mit einzubeziehen, wird verpasst. Dabei handelt es sich um die Unternehmenssicht und die Zielgruppensicht.
Die Unternehmenssicht
Es gibt viele Beweggründe für ein Unternehmen, ein Produkt zu entwickeln. Neben dem offensichtlichen Grund, damit Geld zu verdienen, kommen vielleicht Aspekte wie der Eintritt in ein neues Marktsegment oder die Maximierung von Marktanteilen hinzu. Diese Gründe, oder auch Ziele genannt, sollten natürlich zur Unternehmensstrategie passen und für alle Beteiligten verständlich und transparent sein. Was selbstverständlich klingt, wird oft vernachlässigt. Ganz gleich, ob ein Unternehmen mit einem Produkt an den Start geht, oder bereits über ganze Produktpaletten verfügt: das Ziel, das ein Unternehmen mit einem seiner Produkte verfolgt, muss zu jedem Zeitpunkt abgestimmt und klar definiert sein. Denn nur diese Produkte werden am Ende erfolgreich sein – für das Unternehmen und für die Nutzer:innen. Klingt smart, aber was hat das mit Anforderungen zu tun? Wer seine Ziele für das Produkt und die Einordnung in das Unternehmen klar definiert, läuft weniger Gefahr, sich bei der Formulierung der Anforderungen an ein Produkt zu verzetteln.
Und Erfolg ist messbar: Mit definierten Messpunkten und Erfolgsfaktoren ist es ein Leichtes zu prüfen, ob die formulierten Ziele erreicht wurden.
Die Miro-Vorlage für enbl.it
Formulieren Sie die Ziele, Bedürfnisse und Anforderungen der 3 Sichtweisen von enbl.it alle auf einem Miro-Board.
Die Zielgruppensicht
Wer wird das neue, digitale Produkt in Zukunft nutzen? Eine entscheidende Frage für ein Unternehmen und somit die zweite Dimension bei der Betrachtung von Anforderungen.
Mit Hilfe von Personas werden Anforderungen aus Sicht bestimmter Nutzer:innen betrachtet und somit der Blick auf die Zielgruppe geschärft. Personas sind einzelne, aus der Zielgruppe herausgelöste Stellvertreter:innen. In Customer Journeys wird dann der Weg beschrieben, den die Persona nimmt, um eine bestimmte Aufgabe mit dem Produkt zu erledigen. Im Anschluss können diese Annahmen mit Mockups und Prototypen durch eine Testgruppe verifiziert werden.
Die Customer Journeys werden häufig in sogenannten Initiativen gebündelt, die einen größeren Funktionsblock beschreiben. Diese Initiativen sind das Bindeglied zur Unternehmenssicht und beinhalten ebenfalls messbare Erfolgsfaktoren.
Die Produktsicht
Die dritte Sichtweise befasst sich unmittelbar mit dem Produkt. Die bereits bekannten Größen dabei sind die Ziele, die mit dem Produkt verfolgt werden, die Funktionen, die das Produkt erfüllen soll und die Interaktionen der Nutzer:innen mit dem Produkt. Nun ist es an der Zeit zu definieren, was getan (produziert, entwickelt…) werden muss, damit das Produkt die beschriebenen Funktionen bieten kann.
Erst an dieser Stelle werden die eigentlichen Anforderungen dokumentiert. Ein klares Bild davon, wie die Nutzer:innen mit dem Produkt interagieren, ist Voraussetzung für die funktionale Beschreibung der Anforderungen. Architekturelle und technische Aspekte können dann ebenfalls einfacher und gezielter hinzugefügt werden.
Die Anforderungen werden von den Entwicklungsteams in kleinere Aufgabenblöcke heruntergebrochen und können dadurch leichter geschätzt werden. Auf dieser Basis sind die Teams recht schnell in der Lage, einen möglichen Liefertermin zu nennen.
Zielgruppensicht
Kundenzentrierung.
Grafische Übersicht der 3 Sichtweisen
Fazit: durch die Berücksichtigung dieser 3 Sichtweisen von enbl.it wird ein Produkt in die Unternehmensstrategie integriert, zielgruppenorientiert entworfen und vollumfänglich beschrieben. Zeit und Energie werden somit effektiv und effizient eingesetzt und nicht in Lösungen investiert, für die es vielleicht nie ein Problem gab.
Wie geht es jetzt weiter?
Dieser Teil hat die 3 Sichtweisen von enbl.it eher theoretisch betrachtet. Im nächsten Teil werden wir uns zu den 3 Sichtweisen von enbl.it mit einem praktischen Beispiel nähern. Somit erhoffen wir, Ihnen ein besseres Verständnis eines der Grundkonzepte von enbl.it zu verschaffen.